Varianten von Pay-What-You-Want 

Erklärung
Name-Your-Own-Price
  • Die Preissetzung beim Preiskonzept Name-Your-Own-Price erfolgt nach dem Pay-What-You-Want-Prinzip bzw. „Zahl soviel du willst“-PrinzipIm Gegensatz zu Pay-What-You-Want jedoch wird vorher ein Mindestpreis gesetzt, der den*die Anbieter*in vor niedrigen Preisen bzw. Verlusten schützen kann.
  • Pay-After
  • Die Preissetzung beim Preiskonzept Pay-After erfolgt nach dem Pay-What-You-Want-Prinzip, bzw. “Zahl was du willst“-Prinzip. Der*die Nachfrager*in hat demnach die vollkommene Entscheidungsfreiheit über die Preissetzung, wird jedoch dazu aufgefordert, diese erst nach seinem*ihrem Konsum (z.B. beim Verlassen eines Museums) zu setzen. Dieses Preiskonzept basiert auf der Spekulation, dass die Zahlungsbereitschaft des*der Nachfrager*in nach dem Konsum höher ist als vor dem Konsum. Daher dient das Preiskonzept vor allem für Kulturangebote, auf deren Gestaltung der Kulturbetrieb besonders starken Einfluss nehmen kann.
  • Pay-It-Forward
  • Die Preissetzung beim Preiskonzept Pay-It-Forward erfolgt nach dem Pay-What-You-Want-Prinzip, bzw. “Zahl was du willst“-Prinzip. Der*die Nachfrager*in hat demnach die vollkommene Entscheidungsfreiheit über die Preissetzung. Jedoch zahlt der*die Nachfrager*in nicht für den eigenen Konsum, sondern für den einer nachfolgenden Person. Denn der Preis für den eigenen Konsum eines Produktes bzw. einer Dienstleistung wurde von einer vorherigen Person gezahlt. Auch hier haben die Nachfragenden die Möglichkeit, jeden beliebigen Preis (einschließlich 0,00 €) frei zu wählen. Dieses Preiskonzept basiert auf der Spekulation, dass wenn jemand Großzügigkeit erlebt, diese auch anderen gegenüber darbietet.
  • Ähnliche Preiskonzepte
  • Buy-One-Give-One
  • Erkenntnisse aus projektinterner Literaturrecherche zum Suspended Coffee 

    Bisherige Forschung
  • 122 Google Scholar-Treffern, 3 relevante Beiträge, eine empirische Studie
  • dd
    Erkenntnisse
  • International populäres Konzept mit alter Tradition (im Rahmen eines gespendeten Kaffees
  • Wissen um die Tradition begünstigt Entscheidung für den Kauf
  • Variablen (Alter, soziale Normen) nehmen indirekten Einfluss auf Wahl des Kaufs
  • Dadas
    Research Gap
  • Anwendung in anderen Kontexten (wie bspw. Eintrittskarten für Kulturveranstaltungen)
  • Ökonomische Tragfähigkeit (Allgemein/Kulturbetriebskontext)
  • Einfluss auf kulturelle Teilhabe
  • Erkenntnisse aus projektinternen Interviewstudien

    So bewerten Kulturbetriebe, der Caritasverband Paderborn e.V. und verletzliche Verbraucher*innen Suspended Coffee im Kulturbetriebskontext…

    Verletzliche Verbraucher*innenCaritas MitarbeitendeKulturbetriebe
    ChancenHerausforderungenChancenHerausforderungenChancenHerausforderungen
  • Geringes finanzielles Risiko für den Kulturbetrieb
  • An der Kasse nach einem Ticket fragen (Stigmatisierung)
  • Ticket-Transfer über Onlineportale wird als sinnvoll wahrgenommen
  • Ticket-Transfer kann zur Hürde werden (Stigmatisierung)
  • Geringes finanzielles Risiko
  • Hoher Kommunikations-aufwand
  • Man kann anderen Menschen helfen und etwas zurückgeben.
  • Möchten keine ‚Almosen‘
  • Positive Wahrnehmung der Spendenbereitschaft von Besucher*innen
  • Senior*innen würden die Tickets wahrscheinlich nicht annehmen.
  • Positive Wahrnehmung der Spendenbereitschaft von Besucher*innen
  • Hoher Organisations-
  • aufwand
  • Bei Abholung an ‚sicherem Ort‘ keine Stigmatisierung
  • Die Spender*innen sind unbekannt.
  • Kommunikation des Konzeptes ist ausschlag-gebend
  • Kooperation mit Wohlfahrts-organisationen
  • Auswahl der Personen, die das freie Ticket erhalten
  • Suspended Coffee im Kulturbetrieb

    Im Projekt kulturPreis wurde das Preiskonzept Suspended Coffee auf den Kulturbetriebskontext angepasst. In einem 6-monatigen Zeitraum wurde das Preiskonzept in einem Theater, Kino und mehreren Museen und Galerien in OWL erfolgreich pilotiert und anschließend evaluiert.

    Die Einführung dieses Preiskonzepts führte zu einer Steigerung der kulturellen Teilhabe, während die Kulturbetriebe gleichzeitig kein ökonomisches Risiko eingehen mussten. Wenn Sie wissen möchten, wie Sie dieses vielversprechende Preiskonzept auch in Ihrem Kulturbetrieb einsetzten können, finden Sie hier einen Handlungsleitfaden. 

    Distributionsmechanismen des Suspended Coffee im Kulturbetrieb

    Diese Grafik veranschaulicht den Preismechanismus des Preiskonzeptes bei Anwendung im Kulturbetriebskontext